Montag, 16.4.2018: Genf – Seyssel

 

Es geht los: kurz vor 5:00Uhr rauf aufs Rad und zum Pleinfelder Bahnhof. Über Donauwörth-Ulm-Singen und  Zürich pünktlich in Genf gegen 14:20Uhr eingetroffen. Die Schweizer haben zwar schöne Radwege, die Radabstellmöglichkeit im Zug dagegen grausam. Rad musste „aufgehängt“ werden, ansonsten wollte  mich der Schaffner beim nächsten Halt rauswerfen. Und dann noch Stress in Zürich bei 5 Min. Umstiegszeit, aber es hat geklappt.

 

Kurze Besichtigung von Genf, das Wetter deutlich besser als in 2012 bei der Starttour. In der Kathedrale noch den ersten Pilgerstempel abgeholt. Dennoch, irgendwie ist Genf für mich nicht besonders reizvoll. Daher ging es schnell raus aus der Stadt, mit meiner Navi-Software Komoot war das natürlich ein Kinderspiel. Kurz vor der Grenze CH/F habe ich mir dann ein leckeres Croissant gegönnt, nachdem der  GeschäftsInhaber meine Jakobsmuschel bemerkt hatte, wollte er keine Bezahlung mehr, da war die Schweiz dann doch nicht so teuer.

 

Die Route dieses Mal über den Rhone-Durchbruch, etwas hubbelig, aber sehr schön. Noch dazu wurde das Wetter immer besser. Kurz vor dem Ziel Straßensperrung, ein schwerer Verkehrsunfall, die Polizisten hatten Mitleid mit mir, ich durfte die Unfallstelle passieren.

 

Der Starttag ist gelungen, war ja auch nur ein kurzer Trip. Und: mit der Offline-Navi-App geht die Orientierung schon wesentlich leichter.

 

Tages-km: 59, Tages-hm: 660, DS: 15,3

 

Dienstag, 17.4.2018: Seyssel – Voiron

 

Zum ersten vollen Radltag ein Traum-Radlwetter. Blauer Himmel, kein Wölkchen, kaum Wind. Die Tour selbst war einfach gut. Los ging es relativ flach von Seyssel Richtung Aix-en-les Baines, vorbei am herrlich gelegenen Lac du Bourget, dem größten See Frankreichs. Die Menschen waren alle in bester Frühlingsstimmung. Dann weiter nach Chambery, direkt auf einem neuen Radweg, rechts und links tolle Bergkulisse. Besser geht’s nicht !

 

Kurzer Zwischenstopp in Chambery, sehr angenehmes Städtchen. Dann Richtung dem heutigen Tagesziel Voiron, durch einen riesigen Naturpark. Alles im Frühlingsgrün. Allerdings etwas anstrengend, da doch ein paar Höhenmeter zu fahren waren. Dazu kam, dass auf einmal die Straße gesperrt war, auch keine Chance mit dem Fahrrad. Also zurück und ca. 150hm bei 8-12% Steigung hoch, ca. 8km Umweg, ist doch kein Problem, bei so einem herrlichen Frühlingstag.

 

Das Navi hat mich super geführt, sehr abseitige Wege, Natur pur, ein paar Einzelgehöfte, kaum Ortschaften. So kann es gerne weitergehen.

 

Tages-km: 106, Tages-hm: 1.290

Km aufgel.: 165, hm aufgel.: 1.950

 

Mittwoch, 18.4.2018: Voiron – Valence               

 

Auch heute wieder ein Bilderbuch-Radltag. Von Voiron ein paar km, dann wurde schon der Fluss Isere erreicht, linker Hand Grenoble, die Bergkulisse top. Auf einem wunderschönen geteerten Radlweg, zuerst direkt an der Isere, mit Blick auf die begleitenden Berge, durch Auenwälder, alles eben, kaum Wind, dazu Sonne, da hat alles gepasst.

 

Nach ca. 25km wurde ab und an die Isere kurz verlassen, ins Landesinnere, etwas hubbelig, zumindest teilweise. Landschaftlich wunderschön, viel Obstanbau, die Bäume im oberen Isere-Verlauf noch kahl, erst kurz vor Valence dann bereits grün.

 

Die ersten 75km nur ein paar kleine Dörfer gestreift, erst dann kam mit Romans-sur-Isere das erste kleinere Städtchen zum Wasser auffüllen. Dann weiter Richtung  Isere-Mündung in die Rhone kurz vor Valence und schon war das Ziel erreicht. Kurze Stadtbesichtigung, hat schon etwas südliches, die Temperaturen waren jedenfalls bereits sommerlich.

 

Tages-km: 108, Tages-hm: 780

Km aufgel.: 273, hm aufgel.2.730

 

Donnerstag, 19.4.2018: Valencia  –  Pont-Saint-Esprit

 

Problemlos aus der Stadt rausgekommen, dank Navi. Im Nu war die Rhone erreicht, mal direkt auf dem Damm mit Blick auf den Fluss und die Landschaften. Überwiegend verlief der Radweg aber im Auenbereich der Rhone, also herrliche Naturbelassenheit, Vogelgezwitscher, Quaken,

naja und was noch alles … .

 

Ein paar kleinere Orte wurden gestreift, natürlich musste auch ein Atomkraftwerk umfahren werden, sehr unterschiedliche Struktur des Rhonetals. Und jetzt gibt es auch wieder Weinanbau, kurz vor meinem Tagesziel Pont-Saint-Esprit dann auch Lavendelanbau und die erste Parfümfabrik. Bin ja jetzt in der Provence. Wieder ein schöner Frühlings/Sommertag, wolkenloser blauer Himmel, erst nachmittags kam dann mein geliebter Gegenwind. Es hat wieder Spaß gemacht.

 

Tages-km: 108, Tages-hm: 590

Km aufgel.: 382, hm aufgel.: 3.320

 

Freitag, 20.4.18: Pont-Saint-Esprit – Arles

 

Weiter ging es bei besten Frühlingswetter entlang der Rhone. Ab und an ein kurzer Zwischenstopp in den wenigen Orten, die auf dem Weg lagen. Hauptsächlich führte der Weg wieder entweder direkt an der Rhone oder kurz daneben in Flussauen relativ eben ans Ziel. Alles sehr einsam, einzig die vielfältigen Vogelstimmen sorgten für Unterhaltung.

 

Nach gut 50km war dann die alte Papststadt Avignon erreicht. Welch ein Unterschied: auf einmal Touristen ohne Ende, und das in der Vorsaison. Also kurze Besichtigung des alten Papstpalastes von Außen, der halben Rhonebrücke und eine Stadtbesichtigung per Rad. Da musste ich nicht verweilen, da war mir nach den ruhigen Flussauen zu viel Hektik.

 

Und dann kam noch etwas Gegenwind auf, aber Arles war nicht mehr weit. Die Stadt kannte ich ja schon aus meiner Radreise in 2016, hier startet die Via Tolosana. Die alte Römerstadt ist schon attraktiv, auch nicht so überlaufen wie Avignon. Unterkunft wieder in der kleinen privaten Pilgerherberge wie damals. Ein Pilgerstempel war natürlich Pflicht.

 

Tages-km:97, Tages-Hm: 540

Km aufgel.479, Hm-aufgel.: 3.860

 

Samstag, 21.4.2018: Arles - Sete

 

Das Wetter heute wieder super. Blauer Himmel, kein Wölkchen, und vor allem heute kein nenneswerter Wind, egal aus welcher Richtung. Damit konnte ich natürlich das herrliche Naturparadies Chamargue in seiner schönsten Form heute erleben. Ca. 60km ging es mitten durch, links und rechts Natur pur, Vögelzwitschern ohne Ende, dann mal ein paar weiße Pferde oder ein paar Stiere, die sich vielleicht auf den nächsten Stierkampf vorbereitet haben. Da macht Radeln einfach Spaß !

 

Dann wurde nach ca. 60km Aigues Mortes erreicht. Ebenfalls eine alte Römerstadt, mit viel Geschichte, einer umlaufenden Stadtmauer usw., und schon waren sie wieder da, die guten Touristen. Was ist da wohl erst in der Hochsaison los, ich hatte daher schnell die Weiterfahrt angetreten.

 

Kurz darauf wurde dann in Le Grau du Roi das Mittelmeer erreicht. Von hier aus ging die Fahrt nahe am Meer entlang, vorbei an vielen Bettenburgen. Und die Franzosen genossen bereits ausgiebig das Strandleben. Sete ist durchzogen von Kanälen, recht touristisch geprägt, hat jedenfalls die  Infrastruktur, die ein Radler nach ausgiebiger Tour benötigt. Ein traumhafter Radltag, der in Erinnerung bleibt.

 

Tages-km: 112, Tages-Hm: 550

Km aufgel.: 591, hm aufgel.: 4.410

 

Sonntag, 22.4.2018: Sete – Narbonne

 

Wieder sehr angenehm zu fahren, Sonne, kaum Wind, zum Teil sogar leichter Rückenwind und über weite Strecken eben. Überhaupt, jetzt genau 1 Woche unterwegs, und nur angenehme Bedingungen.

 

Von Sete aus ging es brettleben direkt am Meer entlang bis nach Agde, ca. 20km, bester Radweg, vom Ausflugsverkehr war kaum was zu spüren. Dann weiter Richtung Beziere, entlang am Canal de Midi, ebenfalls sehr schöne Route, meist direkt am Kanal. Was da Freizeitkapitäne unterwegs sind!

 

Die Stadt Beziere liegt auf einem kleinen Hügel, war jedoch stark durch Baustellen tangiert, daher kein so toller Eindruck. Dann wurde im Landesinneren das Tagesziel Narbonne  angesteuert. Natürlich führte mein Weg über den einzigen Hügel weit und breit. Hier viel Landwirtschaft bzw. Weinanbau. Narbonne ist großzügig angelegt, guter Eindruck. Dann noch zum Abschluss eine Ehrenrunde gedreht um meine Unterkunft zu finden.

 

Tages-km: 95, Tages-hm: 500

Km aufgel.: 686, hm aufgel.: 4.910

 

Montag, 23.4.18: Narbonne -  Argeles-sur-Mer

 

Genau vor 1 Woche gestartet, jetzt kurz vor den Pyrenäen. Und es war wieder ein guter Radltag. Heute gemäßigte Temperaturen, ca. 22 grad, Himmel bewölkt, aber vor allem kein ernsthafter Gegenwind.

 

Direkt in Narbonne ging es per Radweg ca. 25km direkt am Canal du Robine bis ans Meer – Port-La-Nouvelle. Es war zwar eher ein Mountainbike-Weg, nur die ersten 200m waren geteert, jedoch einfach schön, alles ein Naturparadies. Und heute am Montagmorgen auf der ganzen Strecke fast niemand unterwegs, Autos sind erst wieder in Port-La-Nouvelle aufgetaucht.

 

Der weitere Weg führte überwiegend direkt am Meer entlang. Meine „Suse“ (Navi-App), die ich bisher nur loben konnte, hat mich dann auch gleich noch auf einen „Wanderweg“ geführt, Resultat: ca. 1km schieben, Schotterweg zum Grauen. Und dann sollte ich auch noch den einzigen Berg auf einem Naturpfad bezwingen. Da habe ich NEIN zur Suse gesagt und mir einen alternativen, angenehmeren Weg gesucht.

 

Die weiteren km bis zum Tagesziel  Argeles-sur-Mer alles auf sehr schönen geteerten Fahrradweg, es wird was getan für den Fremdenverkehr. Die ganzen Strandorte bestehen eigentlich nur aus Appartementhäusern, kaum Hotels, alles neu erstanden in den letzten Jahrzehnten, kein alter Ortskern. Und jetzt in Argelus-sur-Mer werden diese Häuser wieder höher, 6-8Stockwerke, Spanien ist in Nähe.

 

Insgesamt aber noch relativ wenig Touristen, alles in Aufbruchstimmung, nur ein Teil der Geschäfte/Lokale hat geöffnet, in der Hochsaison möchte ich hier nicht sein.

 

Tages-km: 104, Tages-Hm: 430

Km aufgel.: 790, hm aufgel.: 5.340

 

Dienstag, 24.4.2018: Argeles-sur-Mer – L’Escala

 

Heute stand die Pyrenäen-Überquerung an, naja, was da Richtung Meer noch übrig blieb. Also dieses Mal relativ leicht zu queren, ohne ernsthafte  Anstiege, dafür ein paar Mal auf und ab. Wetter weiter wunderschön, blauer Himmel, mäßige Temperaturen, erst nachmittags Gegenwind.

 

Die Tour war heute verkehrsreicher, da ein ordentlicher Teil, ca. 50km, auf einer Panoramastraße direkt am Meer auf und ab führte, mit sagenhaften Ausblicken. Immer wieder dann ein kleiner Badeort mit den üblichen Bettenburgen. Kurz hinter Cerbere wurde dann die Grenze F/E erobert, tatsächlich war die französ. Grenzstation bewacht. Der erste span. Ort war Portbau, typisch spanisch, riesiger Grenzbahnhof.

 

Ab Llanca habe ich mich dann für die flachere Tour entschieden, sehr verkehrsarm, teilweise auf Wanderwegen, mitten durch ein riesiges landwirtschaftliches Gebiet, viel Obstanbau. Und auf einmal war ich dann schon an meinem heutigen Tagesziel L’Escala angekommen, ein geschäftiger span. Badeort mit schönen Strand. Noch relativ ruhig, wie zuvor auch, das wird sich jedoch in Bälde ändern.

 

Tages-km 90, Tages-hm: 1.040

Km aufgel.: 880, Hm aufgel.: 6.380

 

Mittwoch, 25.4.2018: L’Escala – Lloret de Mar

 

Wieder ein toller Radltag. Alles bestens! Meine SUSE hat mich zuerst ca. 40km im Hinterland der Küste durch spanische, naja katalanische Landschaften geführt. Fernab von jeglichen Verkehr, Landschaft mal wieder pur. Hat Spaß gemacht.

 

In Palamos wurde dann wieder das Meer erreicht, der weitere Streckenabschnitt führte über die Küstenstraße mal rauf, mal runter über Sant Feliu de Guixois  bis zum Tagesziel Lloret de Mar. Sehr positiv, dass diese Straße sehr wenig  Autoverkehr hatte, wenn, dann nur ein paar PKW, soviel Touristen sind halt noch nicht da, außer einer sehr hohen Seniorendichte.

Damit blieb ausgiebig  Zeit die Küste bzw. das Meer zu genießen, mal von der Höhe, mal direkt auf Meereshöhe. Die  Orte am Meer alle extrem touristisch ausgelegt, schöne Sandstrände, in der Saison muss man hier nicht sein. Strandleben noch sehr zurückhaltend.

 

War schon toll, da ja das Wetter voll mitspielte, teilweise hatte ich sogar leichten Rückenwind.

 

Tages-km: 91, Tages-hm: 1.100

Km aufgel.: 971, hm aufgel.: 7.480

 

Donnerstag, 26.4.2018: Lloret de Mar – Barcelona

 

Das war heute sehr verkehrsreich, meine SUSE strengt sich zwar an, es gelang aber nur teilweise  den Autoverkehr  auszugrenzen. Klar, es ging weiter direkt an der Küste entlang, und hier reiht sich Stadt an Stadt bis Barcelona. Grundsätzlich immer das Meer im Blickfeld, auch den schönen Sandstrand. Die Trennung erfolgt jedoch durch die Bahnlinie, sodass erst kurz vor Barcelona wieder direkter Meerkontakt erreicht wurde.

 

Und dann Barcelona: es passt halt nicht zusammen, zuerst tagelang durch Landschaften mit herrlicher Ruhe zu radeln und dann auf einmal die Riesenstadt. Verkehrshektik, Menschen ohne Ende (fast wie in Istandbul) usw. sind der krasse Gegensatz zu einer Radtour. Barcelona mag schön sein, dann aber unter dem Thema „Städtereise“. Und dass diese Stadt überlegt, Touristen zu begrenzen, ist verständlich.

 

Egal, Barcelona wurde mit dem Rad eingenommen, morgen geht’s wieder in friedlichere Gebiete.

 

Tages-km:82, Tages-hm: 850

Km aufgel.: 1.053, hm aufgel.: 8.330

 

Freitag, 27.4.2018: Barcelona – Tarragona

 

Ja, was ist das für ein Glück, am Einsiedel zu wohnen. Zum Start 5km ununterbrochen in Häuserschluchten geradeaus, links und rechts, immer mindestens 7 oder 8 Stockwerke, alles unheimlich eng zusammen (es soll ja nicht zuviel Sonne rankommen!), für mich unvorstellbar dort längere Zeit zu leben.

 

Weitere 5km dann die Wohnungen aus den letzten 20 Jahren, etwas mehr Platz zwischen den Häuserfronten. Dann langsam dem Moloch Barcelona entronnen, noch ein paar  Vororte, in Castelldefels wurde wieder das Meer erreicht. Auf einmal starker Gegenwind, verbunden mit hoher Verkehrsfrequenz. Es gibt schönere Touren.

 

Später auf Höhe Sitges/Callafels war wieder ein schöner weißer Sandstrand, gepflegte Uferpromenaden, auch weniger Gegenwind. Kaum Hotels, vor allem Appartement-Häuser. Einige km direkt auf der Uferpromenade gefahren, war deutlich angenehmer.

 

Mein heutiges Tagesziel Tarragona, eine alte Römerstadt, hat für die Verkehrsstrapazen jedoch entschädigt. Die Stadt, Größe Bamberg, hat alles was man braucht: da kann man sich wohlfühlen, ist ja auch das Meer mit schönen  Stränden da. Eine typische spanische Stadt, mit relaxten Menschen, fröhlich, so wie ich das mag.

 

Tages-Km: 101, Tages-Hm: 860

Km aufgel.: 1152, Hm aufgel.: 9.190

 

Samstag, 28.4.2018: Tarragona – Sant Carles de la Rapida

 

Unterschiedliche Tour heute, zuerst raus aus Tarragona, sehr friedlich, Samstag  früh ist noch nicht viel los, nach ca. 5km tauchte dann ein riesiger Chemiekomplex auf, der umfahren werden musste, bestimmt ebenfalls 5km. Dann wieder raus ans Meer, Salou war das erste Touristenstädchen. Keine 2km vom Industriebereich entfernt, schon begannen wieder die App-Anlagen.

 

Dann mindestens 10km direkt am Meer per Radweg entlang, kaum Frequenz, heute war es bewölkt und nur ca. 20grad warm. Später dann wieder mehr Verkehr, bis L’Ampola quer durch die Prärie, meine SUSE hat mich bestens geführt.

 

Schon war es wieder sehr ruhig, das Ebro-Delta wurde erreicht und gequert. Flach, weite Flächen, teils mit Wasser geflutet, vermutlich Reisanbau, ohne landschaftliche  Akzente.  An meinem Tagesziel Sant Carles-de la Rapida, ein unscheinbares Küstenstädtchen, wurde wieder das Meer erreicht.

 

Tages-km: 104, Tages-hm: 760

Km aufgel.: 1.256, Hm aufgel.: 9.950

 

Sonntag, 29.4.2018: Sant Carles de la Rapida – Benicassim

 

Dieser Sonntag war kein optimaler Radltag. Zum Start ein ordentlicher Gewitterregen, mindestens ½ Stunde, also unterstellen. Dann verzogen sich die Wolken, das kam vom Wind. Richtig gemeiner Gegenwind den ganzen Tag, verfeinert mit Sturmböen, das mag ich gar nicht. Also „beißen“, da muss man durch.

 

Dazu kam, dass in etwa die Hälfte der Strecke sehr verkehrsreich war, da es keine Alternative zur Bundesstraße gab. Im zweiten Streckenteil ging es dann wieder abseits, durch endlose Orangenhaine. Ein paar dieser Früchte konnte ich ernten und testen, lecker !

 

Die paar Strandorte auf der Wegstrecke, nichts zum verweilen, endlose riesige  Bettenburgen, wers mag! Ab Orpesa dann zum Abschluss noch ein schöner Radweg auf einer aufgelassenen Bahnstrecke, ca. 12km, direkt an der Felsenküste. Grundsätzlich sehr schön zu fahren, der Gegenwind bzw. die Sturmböen beeinträchtigen den Genuss gewaltig. Mein heutiges Tagesziel Benicassim ohne besondere Merkmale.

 

Tages-km: 94, Tages-hm: 680

Km aufgel.:  1.350, Hm aufgel.: 10.630

 

Montag, 30.4.2018: Benicassim – Valencia

 

Der Wind blieb stabil steif, mal als Gegenwind, mal als Seitenwind. Meine Route führte heute meistens sehr verkehrsarm auf Radwegen/Flurbereinigungswegen. Ständiger Begleiter waren diese unendlichen Orangen/Mandarinenhaine. Ernte war ziemlich durch, nur vereinzelt war noch was zu holen.

 

Ab Pucol wieder ein Via Verde-Radweg, der direkt zu meinem Tagesziel nach Valencia führte. Stadtbesichtigung: sehr ansprechend, viel Atmosphäre, unzählige kleine Plätze, alles sehr attraktiv, hat Charme.

 

Wichtigstes Ziel in Valencia war der Pilgerstempel von der Kathedrale, hier startet jetzt der Pilgerweg „Camino de Levante“ über Toledo und Zamora nach Santiago de Compostela.

 

Bisher exakt 14 Radtage unterwegs, täglicher Durchschnitt ca. 100km und ca. 800hm. Ab jetzt sind die Etappen etwas kürzer geplant, damit der Pilgerweg intensiv genossen werden kann. Und man weiß ja nie, wie der Wind/Gegenwind sich entwickelt – ich fahre jetzt gen Westen !

 

Tages-km: 103, Tages-hm: 560

Km-aufgel.: 1.453, Hm aufgel.: 11.190

 

Dienstag, 1.5.2018: Valencia –Xativa

 

Heute am Feiertag alles noch sehr ruhig in der Stadt. Auf Radwegen in ca. 4km direkt zur Küste, dort weiter auf über 25km einen schönen Radweg am Meer entlang. Nur ein paar Jogger unterwegs, ab und an dann Rennradfahrer in Horden. Feiertagsbeschäftigung eben.

 

Nun musste das Meer verabschiedet werden, es stehen wieder normale spanische Landschaften und Städte an. Zuerst  nochmals unendliche Orangenhaine, ein paar dieser Früchte konnte ich noch ergattern. Im Straßenverkauf kosten hier 8kg im Netz 4€. Die Berge rücken näher.

 

Das Tagesziel Xativa ist eine Kleinstadt mit ca. 25Tsd. Menschen, jetzt im Landesinneren wieder mit alten Kern. Über den Ort zeigt sich eine Burganlage, der Anstieg war mir zur anstrengend.

 

Tages-km: 78, Tages-hm: 680

Km aufgel.: 1.531, Hm aufgel.: 11.870

 

Mittwoch, 2.5.2018: Xativa – Almansa

 

Ja, ins Landesinnere ging es heute weiter, dazu ein paar Höhenmeter, Almansa liegt auf einer Hochebene von ca. 750hm. Und es ist ja jetzt ein Pilgerweg, heute gleichbedeutend mit Leidensweg. Die Höhenmeter waren zu verkraften, allerdings ging es schon zum Start mit Gegenwind los, mit zunehmenden Tagesverlauf immer heftiger. Diesen Gegenwind mag ich einfach überhaupt nicht, sind doch außer Windgeräuschen keine weiteren Außenstimmen zu vernehmen.

 

Zwar führte ein Teil des Weges durch schöne Landschaften, genießen konnte man das nur sehr begrenzt. Später dann musste ein Serviceweg entlang der Autobahn gefahren werden, schlechter Untergrund erschwerte das Ganze noch erheblich.

 

Ausgepowert dann am Tagesziel Almansa angekommen, die ganze Stadt in Festlaune. Kein Geschäft offen, nur Menschen auf der Straße mit Festumzug und Vorführungen etc. Sogar ein großes Zelt war da, eine tolle Band spielte auf, das Zelt war prall gefüllt mit stehenden Menschen, zum Sitzen gab es nichts. Getränke in den Händen, Essen oder sowas wie Spezialitäten waren nicht zu finden. Und: die feiern wohl eine ganze Woche.

 

Tages-km: 71, Tages-hm: 946

Km aufgel.: 1.602, Hm aufgel.: 12.810

 

Donnerstag, 3.5.2018: Almansa – Albacete

 

Wieder eine Ausnahmetour, die extreme Power notwendig machte. Eine kleines Stück an der Autobahn, dann ein wunderschönes Naturschutzgebiet, später dann auf einsamen Landstraßen bis kurz vor dem Tagesziel Albacete. Die Höhenmeter heute nicht so viel.

 

Dafür war mein geliebter Gegenwind umso stärker. Den ganzen Tag, ohne Unterbrechung, verstärkt durch Böen. Kurz vor dem Ziel dann noch ca. 5km grausamster Feldweg, zum teil musste geschoben werden.

 

Auf den rund 90km kein einziger größerer Ort, auf halber Strecke in einem kleinen Dorf konnte zumindest der Wasservorrat optimiert werden. Die gestern erreichte Hochebene stieg noch auf ca. 900hm an, unendliche Landschaften, fast ohne Horizont, viel Landwirtschaft, zum Teil sogar noch Weinanbau.

 

Tages-km: 89, Tages-Hm: 740

Km aufgel.: 1.691, Hm Aufgel. 13.550

 

Freitag, 4.5.2018: Albacete – Las Pedroneras

 

Auf Radweg ging es aus Albacete heraus, weitere ca.20km Radweg im Naturschutzgebiet, dann über Landwirtschaftswege mit Split/Schotter, nochmals ca. 20km zum Zwischenziel La Roda. Der einzige Ort mit Infrastruktur auf den heute gefahrenen ca. 100km. Drumherum Landwirtschaft, eben, unendliche  Flächen, Bauernhöfe wie bei uns, Fehlanzeige.

 

Das wichtigste heute: der Wind hat sich beruhigt, beim Start ca. 5grad, ansteigend, um 10Uhr waren es ca. 8grad, Sonne. Diese Landwirtschaftswege waren staubtrocken, bis auf ein Stück von ca. 30m Schlamm durch die Beregnungsanlagen verursacht. Da musste ich durch, das Rad war grausam zugerichtet. Im folgenden Städtchen beim Einfahren gleich eine Tankstelle mit Waschanlage gesehen, Rad abgepackt, Hochdruckreiniger Marsch, Kette gereinigt usw., Rad war wieder im erträglichen Zustand.

 

Die weiteren ca. 50km ging es auf der Nationalstraße bei mäßigen Verkehr flugs zum Tagesziel Las Pedroneras, ein kleines Provinzstädtchen ohne Flair, zumindest gab es eine Unterkunft und Verpflegung.

 

Tages-km: 103, Tages-hm: 510

Km aufgel.: 1.794, Hm aufgel.: 14.060

 

Samstag, 5.5.2018: Las Pedroneras – Villacanas

 

Heute ein friedlicher, Feiertags-Radltag. Angenehmes Wetter um die 18-20grad, früh immerhin schon ca.12grad, vor allem kaum Wind, alles relativ flach. Eine Ausruhtour.

 

Zuerst auf einer fast autorfreien Nebenstrecke  ca. 20km bis Mota del Cuevo, dann weiter abwechselnd auch mal auf die ruhige Nationalstraße. Alles sehr landwirtschaftlich geprägt, ohne Höhepunkte. Ab Mota del Cuervo begleitete mich links und rechts unendlicher Weinanbau, ein paar Mal sah man dann eine konzentrierte Wein-Raffinerie, schon ein kleiner Gegensatz zu unserem Franken-Weingebiet. Finca nennen sich die einzelnen Gebiete, Großgrundbesitzer wohl, der gute Don Quichote ist hier wohl zu Hause.

 

Die paar Ortschaften auf diesen ca. 70km ohne Charakter, eine Kirche, ansonsten typischer spanischer Lebensstil, alle versuchen sich mit Dorfverschönerung. Dies gilt auch für mein Tagesziel Villacanas, hier gibt es eine Bahnverbindung, einen Zug habe ich noch nicht bemerkt.

 

Tages-Km: 70, Tages-Hm: 460

Km aufgel.: 1.864, Hm aufgel.: 14.520

 

Sonntag, 6.5.2018: Villacanas – Toledo

 

Wunderschöne Tour Richtung Toledo, die Weltkulturerbe-Stadt. Auf angenehmer Straße, fast ohne Verkehr, sonnig, nicht allzu warm und meistens sogar leichter Rückenwind. Da gehts halt einfacher.

 

Bis Tembleque, so ca. 20km, blieb die Landschaft weiter vom Weinanbau geprägt. Dann änderte sich das Landschaftsbild, wieder etwas welliger, mehr Landwirtschaft und dann auf einmal nur noch Olivenhaine. Kleinere Bergrücken in nächster Nähe, alles sehr angenehm. Auch die Kleinstadt Mora mit ca. 10Tsd Ew. das Zentrum des Olivenanbaus, sehr freundlich. Ich genehmigte mir ein herrliches Oliven-Brot, lecker.

 

Dann noch ein paar kleinere Dörfer und schon lag  mein heutiges Tagesziel Toledo vor mir. Die Route verschaffte mir  eine wunderbare Sicht auf diese geschichtsträchtige Stadt, besser hätte es nicht sein können. Dann noch in die Altstadt zur Unterkunft, schon war die Situation eine andere: Touristen mal wieder ohne Ende, heute war ja auch noch Sonntag.

 

Tages-km: 89, Tages-hm: 670

Km aufgel.: 1.953, Hm aufgel.: 15.190

 

Montag, 7.5.2018: Toledo – El Tiemblo

 

Heute am Montagmorgen war alles ruhig, somit ohne Probleme runter von Toledo ins Flußtal des Rio Tajo, der diese Gegend mit Wasser versorgt. Bei der Route für die ersten ca. 30km bis nach Torrijos habe ich mich gegen die SUSE durchgesetzt. Also zuerst Flusstal, mit viel tradit. Landwirtschaft, dann ein Seitental, schon etwas wellig mit Getreideanbau.

 

Das Städtchen Torrijes mit ca. 15Tsd Ew war enttäuschend, nichts mehr von der Herrlichkeit von Toledo erkennbar. Vermutlich wurde hier früher für Toledo gearbeitet und die in Toledo haben entschieden. Von hier waren dann auch schon die herannahenden Berge zu sehen, sogar Schnee war erkennbar. Die GREDOS, zum Teil über 2.000m hoch, werden morgen überwunden.

 

Die Tour mittlerweile recht wellig, umso näher die Berge, umso hubbeliger, sogar richtigen Wald gab es mal wieder seit langer Zeit und Kühe auf der Weide. Am ursprünglichen Tagesziel San Martin de Valdeigisiea war keine Unterkunft zu finden (8Tsd Ew – 2 Mini-Hostals – voll). Daher ging der Trip weiter zum endgültigen Tagesziel El Tiemblo, eingebettet in eine schöne Berglandschaft.

 

Tages-km: 104, Tages-hm: 1.250

Km aufgel.: 2.057, Hm aufgel.: 16.440

 

Dienstag, 8.5.2018: El Tiemblo – Avila

 

Kurze, kompakte Strecke heute, dafür umso steigungsfreudiger. Bei guten Wetter die ersten ca. 20km recht human, nur leichte Auf und Abs, vorbei an einem Stausee, der wunderbar in die umgebende Bergwelt eingebettet war.

 

Dann begann der Anstieg: von gestarteten 640m/meereshöhe ging es recht zielstrebig innerhalb von ca. 15km immer bergauf, die Passhöhe lag dann bei exakt 1.395m/meereshöhe. Dafür jedoch eine sehr schöne Panoramafahrt mit weiten Blicken, auch zu schneebedeckten Gipfeln.

 

Und dann konnten noch die restlichen ca. 10km bis zum Tagesziel Avilo richtig genossen werden. Es ging fast nur bergab, ca. 300hm wurden wieder vernichtet, ebenfalls bei herrlichen Ausblicken. War eine sehr schöne Tour, Avila war dann im Nu erreicht.

 

Stadtbesichtigung von Avila hat sich gelohnt, ein gut erhaltene Altstadt mit umlaufender Stadtmauer, touristisch nicht so überlaufen, durchaus eine lebenswerte Stadt. Hat mir gut gefallen.

 

Tages-km: 45, Tages-Hm: 920

Km aufgel.: 2.102, 17.360

 

Mittwoch, 9.5.2018: Avila – Medina del Campo

 

Einen herrlichen Blick zum Start auf die Altstadt und diese tolle Stadtmauer konnte gleich nach den ersten paar Höhenmetern genossen werden, leider im Gegenlicht, die Sonne hielt dagegen. Dann gab es noch 2 kleinere Anstiege, jeweils so ca. 100hm zu bewältigen und schon war alles eben bis  tendenziell leicht abfallend. Die gestern zurückgelegten Höhenmeter konnten so langsam aber sicher wieder zurückgewonnen werden.

 

Kurz hinter Avila noch ein paar Dehesas, dann auf einmal nach ca. 15km Landwirtschaft pur, Getreideanbau, guter Ackerboden fast ohne Steine und im ersten Teil sogar ohne Beregnung. Dann folgte sogar über ca. 15km Wald, der dann wieder in Landwirtschaft überging.

 

Arevalo nach gut 50km war das Zentrum dieser Gegend, rund 10Tsd. Ew., auch der Ort sehr landwirtschaftlich geprägt. Weiter ging es immer tendenziell leicht abfallend, bei angenehmen Temperaturen, wenig Wind, zum Tagesziel Medina del Campo. Eine Burganlage, ein paar Kirchen, sowie das Leben einer Kleinstadt von c. 20Tsd.Ew., ohne besondere Erkenntnisse.

 

Tages-Km: 96, Tages-Hm: 580

Km augel.: 2.198, Hm aufgel.: 17.940

 

Donnerstag, 10.5.2018: Medina del Campo – Zamora

 

Diese Tagestour führte komplett durch landwirtschaftliches Gebiet, intensiver Getreideanbau, nur kurz mal etwas Wein, im ersten Abschnitt, ca. 30km, leicht wellig, sehr angenehm zu fahren. Ab Castronunzo, eines der wenigen Dörfer unterwegs, führte die Route in das herrlich grüneTal des Dueros, ebenfalls Landwirtschaft satt, meistens beregnet, Wasser ist ja da aufgrund des Flusses.

 

Ca. 60km ging es entlang des Duero, äußerst verkehrsarme Straßen, mäßige Temperaturen, Wind, teilweise sogar Rückenwind. Schön.

 

Das Tagesziel Zamora hat mir auch wie bereits 2015 wieder gut gefallen, eine äußerst sympathische Stadt mit ca. 60 Tsd.Ew., sowie einer pulsierenden Altstadt. Nur wenige Touristen.

 

Hier endet der Pilgerweg Camino de Levante, der mich seit Valencia begleitet hat und geht über in den Via de la Plata, der in Sevilla startet (Tour in 2015). 844km auf dem Camino Levante,  7.640hm, sind das Zahlenergebnis, landschaftlich voller Gegensätze.

 

Tages-km: 96, Tages-Hm: 620

Km aufgel.: 2.294, Hm aufgel.:  18.560

 

Freitag, 11.5.2018: Zamora – Rionegro de Puente

 

Von Zamora bis Tabara führte der Weg, wie schon in 2015, über die nur sehr gering befahrene Nationalstraße. Landwirtschaft, ein Trinkwasserspeicher, sonst nichts. Noch dazu war Gegenwind angesagt, also zielstrebig gegen den Wind gefahren. Dann quer durch ein Landschaftsschutzgebiet bis Santa Croya de Tera, das war in 2015 mein Tagesziel.

 

Überhaupt, diese Strecke, damals in 2015 bei Hitze pur, war schon eine besondere Herausforderung. Heute starteten die Temperaturen bei 6grad in Zamora, später dann vielleicht 18-20grad, bei sehr kalten Wind, und ab Mittag dann starker kalter Gegenwind.

 

Dann ging es weiter ein Flusstal entlang bis zum heutigen Tagesziel Rionegro de Puente. Und natürlich muss man auch mal kurz pausieren, Fahrrad abgestellt an einem Baum mit Gestrüpp und schon hatte ich meinem Reifen einen dicken Dorn gegönnt. Also war Schlauchwechsel angesagt, die zweite Reifenpanne seit meinem Pilgerstart in 2012. Professionell gelöst, und schon ging die Fahrt weiter zum Tagesziel.

 

Tages-km: 104, Tages-hm: 840

Km aufgel.: 2.398, Hm aufgel.:  19.400

 

Samstag, 12.5.2018: Rionegro de Puente – Lubian

 

Wirklich eine schöne, ordentliche, saubere Pilgerherberge heute. Dazu gab es direkt gegenüber ein Lokal, also war ein Pilgermenü angesagt. 4-Gänge, dazu Weißbrot, 1/2l Rotwein, Kaffee und ein Abschluss-Grappa, alles sehr lecker und schön angerichtet, 10€, da kann man nicht meckern.

 

Gut, dass ich die Planung „modifiziert“ hatte. Also gestern etwas länger, dafür heute eine geringere km-Leistung. Gegenwind/Sturmböen orkanartig , dazu ordentlich Höhenmeter, ein Pass mit ca. 1.300Mh., das zehrt an der Radl-Euphorie. Die Strecke war ja bekannt, daher wurde konzentriert das Tagesziel Lubian angesteuert.

 

Das Wetter : leicht bewölkt, Temperaturen beim Start wieder ca. 6grad, später deutlich unter 20grad, dazu wieder dieser eisige Gegenwind. Die Berge hatten teilweise noch Schneefelder, in der Unterkunft war gottseidank die Heizung an. Das Tagesziel Lubian ist ein Bergdorf, 600Ew, 2 Kneipen gibt’s, sonst nichts. Wie vielerorts viele Häuser verlassen, Überalterung.

 

Tages-km: 69, Tages-hm: 920

Km aufgel.: 2.467, Hm aufgel.: 20.320

 

Sonntag, 13.5.2018: Lubian – Verin

 

Kurz nach Lubian wird die Regionalgrenze nach Galicien überschritten. Punktgenau Nieselregen, Galicien lässt grüßen. 2grad zum Start, durch ein paar Höhenmeter nicht so spürbar. Kurz über den Pass von ca. 1.300hm sogar leichter Schneefall. Der Nieselregen hielt die gesamte Fahrt an, zumindest 10grad waren dann Mittags erreicht, natürlich wieder kalter Gegenwind.

 

Bis A Gudina auf bekannter Strecke, Pass überwunden, alles auf Nationalstraße, ohne Verkehr, der hat sich auf die naheliegende Autobahn verlagert. Neue Wegstrecke Richtung Verin, Portugal ist nicht mehr weit, ebenfalls entlang der Nationalstraße. Noch ein paar Hubbele, dann ging es auf fast 10km bergab zum Tagesziel Verin.

 

Grundsätzlich schöne Strecke, einzig das Wetter mit Nieselregen und Gegenwind spielte nicht ganz mit. Das Tal war jedenfalls schön grün, die Autobahn ist der zentrale Anker. Und die bereits vor 3 Jahren vorhandene Baustelle einer neuen Bahnstrecke nimmt Konturen an. Wahnsinn, was da in dieser Bergwelt für Aufwand, Brücken, Tunnels ohne Ende, gemacht wird. Sinnvoll? Naja!

 

Tages-km: 64, Tages-Hm: 710

Km aufgel.: 2.531, Hm aufgel.: 21.030

 

Montag, 14.5.2018: Verin – Ourense

 

Galicien ! Mit Spanien hat das nicht viel zu tun. Zum Start heute in Verin natürlich Regen, kalter Wind, Nebel, keine Sicht, meine Regenjacke/Hose waren Pflicht. Dazu gleich nach dem Start rund 500hm am Stück rauf, ohne etwas zu sehen. Nur Kalt. In Xinzo de Limia, das einzige Städtchen an der heutigen Tour, dann die meisten Höhenmeter geschafft, zumindest die Sicht wurde besser.

 

Auf der weiteren Stecke relativ eben, das Wetter hat sich langsam beruhigt. Weiter in Richtung Ourense ging es abwärts, sodass die letzten 15km wieder für die Start-Strapazen entschädigten. Bei der anschließenden kurzen Stadtbesichtigung war sogar blauer Himmel zu sehen, auch die Temperaturen wieder auf Mai-Niveau.

 

In der Kathedrale des heutigen Tagesziel Ourense den Pilgerstempel abgeholt, Besichtigung fiel aus, da Eintrittsgeld. Die Stadt, gut 100Tsd Ew. sehr geschäftig, das Zentrum durchaus ansprechend. Von hier sind es jetzt noch rund 100km nach Santiago. Bislang waren relativ wenig Pilger zu sehen, dies wird sich nun deutlich verändern (100km ist das Minimum für die Pilgerurkunde).

 

Tages-km: 75, Tages-hm: 950

Km aufgel.: 2.606, Hm aufgel.: 21.980

 

Dienstag, 15.5.2018: Ourense – Lalin

 

Ourense präsentierte sich von seiner Schokoseite heute morgen: zwar etwas kühl bei ca. 10grad, aber blauer Himmel und bis Mittags wenig Wind. Somit konnte die heutige Tagesstrecke doch wesentlich entspannter als gestern angegangen werden.

 

Denn Ourense liegt ja nur auf ca. 100Mh, die höchste Stelle heute aber bei 810Mh, und dazwischen noch einige Auf und Abs, damit es nicht zu langweilig wird. Aber das war ja weitestgehend aus der Tour 2015 bekannt. Jetzt wird mir erst bewusst, wie gnadenlos die Tour damals gewesen sein muss, waren da ja sehr sommerliche Temperaturen.

 

Bis Cea die Hälfte der Höhenmeter geschafft, einen Ausflug ins Kloster Oseira habe ich mir erspart, daher weiter nach Dozon, dort war dann die Passhöhe erreicht. Der Gegenwind nahm zu, aber bis zum heutigen Tagesziel Lalin war es nicht mehr weit, zugleich ging es tendenziell bergab. Gut, dass ich die Tagestour nur kurz geplant habe, morgen erreiche ich dann SdC.

 

Tages-km: 57, Tages-hm: 1.130

Km aufgel.: 2.663, Hm aufgel.: 23.110

 

Mittwoch, 16.5.2018: Lalin – Santiago de Compostela

 

Gleich morgens ging es zum Finale. Ohne Umwege auf direktem Weg nach SdC. Glücklicherweise war das Wetter gut, blauer Himmel, kühl, ideal zum Radfahren. Auch mein geliebter, und auch vorhergesagter Gegenwind hielt sich vormittags in Grenzen, sodass bereits um 11:00Uhr SdC erreicht wurde.

 

Meine frühere Unterkunft hat leider nicht geklappt, daher direkt zur neuen Herberge. Ein altes Kloster, renovierte Zimmer und sehr guter Sanitärbereich, noch dazu eine wirklich gute, ruhige Lage inmitten eines Parks, nur ca. 15min. zu Fuß von der Kathedrale bzw. Altstadt entfernt, entschädigten mich mehr als ich gehofft hatte.

 

Nach Zimmerbezug ging es direkt zur Abholung der Pilgerurkunde. Zum 6.Mal in meinen Händen. Weiter in die Kathedrale, dem guten Jakobus musste die Hand wieder auf die Schulter gelegt werden. Anschließend gleich noch das Thema Rad-Verpackung mit dem altbekannten Radhändler geklärt. Der hat am Donnerstag wieder geschlossen, sodass das Rad direkt zur Verpackung  abgeliefert wurde.

 

Auf den Jakobswegen Levante/de la Plata damit 1.258km bei 12.890hm zurückgelegt. Gesamt 2.719km bzw. 24.030hm. Ca. 100km wurden auf altbekannten Pfaden befahren, alles andere Neuland, viel Sehenswertes, herrliche Landschaften, nette Menschen, starke Kontraste Berge/Meer/Hochebenen usw.. Natürlich spielt auch immer das Wetter eine Rolle, einen einzigen regnerischen Tag, ansonsten blieb die Regenkleidung verschont, ein paar Tage Gegenwind, das muss halt sein.

 

Jedenfalls hat auch diese Tour wieder viel Freude bereitet, manche Kraftanstrengung, in der Summe nur positives.

 

Tages-Km: 53, Tages-Hm 700

Km aufgel.: 2.719, Hm aufgel.: 24.030

 

 

 

 

Jakobsweg 2016: " Via Tolosana" und "Camino Frances"

 

Jakobsweg 2015:"Via de la Plata"

 

Jakobsweg 2014: "Via Lemovicensis" und "Camino del Norte"

 

Jakobsweg 2012: "Schwabenweg", "Via Podiensis" und "Camino Frances"